Digitale Medien – Worum geht es?

Viele Kitas bzw. die Mitarbeiter*innen machen gerade einen Quantensprung in der Nutzung von digitalen Medien. Das ist gut so und das ist auch notwendig! So kann man in Zeiten, in denen der direkte Kontakt, die `wirkliche´ Begegnung nicht möglich ist, besser in Beziehung bleiben. Das ist für alle Beteiligten hilfreich. Die Kinder fühlen sich weniger weggesperrt und isoliert, halten den Kontakt zu ihrer Kita, bekommen Spielangebote etc. Die Eltern bekommen Unterstützung. Die Teams, die ja diese Situation gestalten müssen, bleiben arbeitsfähig.

Dabei ist die Nutzung dieser digitalen Medien kein Selbstzweck. Es geht auch nicht um technische oder ästethische Perfektion. Ich bin auf diese Überlegung gekommen, nachdem ich heute Morgen auf der Website der hummeligen Abenteurer in Hinte und auf der des Familienministeriums NRW (MAGS) war. Auf der Website der hummeligen Abenteurer, wir hatten in unserem Blog am 1. und 3. April über deren kitaeigenen YouTube-Kanal berichtet, befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt (7.4. um 14:30) 22 von den Fachkräften selbst produzierte Videos. Die finden Sie hier! Diese zwischen einer und sechs Minute/n langen Videos zeichnen sich dadurch aus, dass sie an Dinge andocken, die den Kinder bekannt und vertraut sind. Sie erkennen ihre Erzieherin, die ihnen ein Lied vorsingt oder eine Spielanleitung erläutert. Sie werden anhand eines Videos durch IHRE leere Kita geführt. Sie werden aufgefordert, etwas an die Kita zu schicken oder sich etwas, z.B. ihr Lieblingsspielzeug, abzuholen usw. Es geht darum, die Beziehungen zu den Kindern aufrecht zu erhalten, den Kinder Ängste zu nehmen, ihre Isolation zumindest punktuell aufzuheben, sie zu aktivieren usw. Sie sollen möglichst gut über diese schwere Zeit kommen. Das gelingt umso besser, wenn wir die Perspektive der Kinder einnehmen. dann verstehen wir, was diesen wichtig ist und was sie von uns brauchen. (Ausführlich zur Perspektive der Kinder siehe unseren Blogbeitrag vom 5.4.2020.) Das macht den Kern dessen aus, worum es geht! – Über die Website des Familien- und Gesundheitsministeriums (MAGS) in NRW gelangt man auf die im Auftrag von ARD und ZDF gestaltete Seite des Kinderkanals KiKA: Spielen und Lernen mit „KiKANiNCHEN“ und „ENE MENE BU“. Hier finden sich aktuell vier Videos, die sich an Kinder richten und diese zum MItmachen auffordern. Alle vier Videos sind technisch und ästehtisch auf hohem Niveau. Perfekt! Aber – und das kann ja auch nicht anders ein – alle vier Videos können keinen Bezug zu den den Kindern vertrauten Erzierher*innen, ihren Kita-Räumlichkeiten, dem von ihnen genutzen Spielzeug und ihnen aus der Kita bekannten Aktivitäten herstellen. Überzeugen Sie sich selbst! Das Vertraute ist der Schlüssel zum Erfolg! 

Hinweis: Auch auf dem Blog von Eltern helfen Eltern e.V. (Münster) finden Sie viele Beispiele aus der Praxis.