Kurzes Update zu Corona
Schulen in NRW
Letztere wird zum 1.9. wieder aufgehoben. NRW Schul-Staatssekretär Matthias Richter begründet dies so: „Als die Maskenpflicht eingeführt wurde, lag der Anteil von NRW an den Corona-Neuinfektionen in Deutschland bei etwa 40 Prozent. Derzeit sind es etwa 20 Prozent. Diese Entwicklung ermöglicht es uns, die Maskenpflicht nun auszusetzen.“ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung [WAZ] vom 29.8.2020) Am 21.8. titelt die WAZ: „Schüler halten die Corona-Regeln ein“ (Seite 1). Aber für die Schüler*innen ist das ziemlich anstrengend. Sascha aus Essen: „Man kriegt unter der Maske kaum Luft“ (ebd., Rhein-Ruhr) Und Katharina aus Wattenscheid: „Bei uns sind gleich mehrere Jugendliche umgekippt, als es so heiß war.“ (Ebd.) Insgesamt aber scheint die Wiederöffnung der Schulen auf einem guten Weg: Mit Stichtag vom 19. August befanden sich in NRW lediglich 5000 Schüler*innen in Quarantäne. 99,3 Prozent nahmen am Unterricht teil. Lediglich drei Schulen waren vollständig geschlossen und 66 von Teilschließungen betroffen. (WAZ vom 26.8.2020, Rhein-Ruhr) Was nicht wirklich vorankommt, ist die Digitalisierung der Schulen. Das hat aktuell vor allem zwei Gründe: Der „Markt für Laptops und Tablets (ist) leergefegt“ (WAZ vom 27.8.2020), Seite 1) und die Kommunen sind mit den Ausschreibungen und der technischen Unterstützung bei der Inbetriebnahme überfordert (ebd.). Das bedeutet weiterhin, dass eine große Zahl der Schulen auch bis auf weiteres nicht in der Lage sein wird, angemessen den sogenannten „Plan B“ umzusetzen, nämlich bei einer Voll- oder Teilschließung mit den Schüler*innen ein qualifiziertes Konzept zum Distanzunterricht umzusetzen (vgl. hierzu die Untersuchung vom Deutschen Jugendinstitut im Blog vom 9.6.2020 Abbildung 2 ).
Lokale Steuerung der Pandemie
Am 28.8.2020 titelt die WAZ: „Corona: NRW `bremst´ künftig lokal. Was ist damit gemeint? Und ist das richtig? Kitas und Schulen befinden sich wieder im Regelbetrieb. Und es ist gut, dass die Kinder sowie die Schülerinnen und Schüler wieder ihren normalen Alltag haben, damit die soziale Ungleichheit und die Beschwerden von Kindern nicht weiter zunehmen. Kinderärzte „beobachten… zunehmend mehr körperliche, vor allem aber seelische Beschwerden bei ihren kleinen Patienten“ (WAZ vom 20.8.2020, Seite 1). Vom Präsenzunterricht in den Schulen profitieren – wie oben erwähnt – aktuell mehr als 99 Prozent aller Schülerinnen und Schüler. Da wo Coronafälle auftreten erfolgen zeitnah Teil- oder Vollschließungen mit den entsprechenden Quarantäneauflagen, Testungen und Kontaktverfolgungen, um die Ausbreitung der Infektionen möglichst klein zu halten. In Bochum wurde beispielsweise eine Gesamtschule mit 1360 Schülerinnen und Schülern sowie 120 Lehrkräften für mehere Tage geschlossen (WAZ vom 25.8.2020, Lokalteil Seite 1). Hier wurde schnell und konsequent reagiert. Bisher scheint das Konzept der lokalen Steuerung aufzugehen. Entscheidend für den weiteren Erfolg wird sein, die jeweiligen Corona-Maßnahmen auf die konkrete lokale Situation zu beziehen, die Betroffenen einzubinden und deren Selbstverantwortung und Eigeninitiative zu stärken.